Einnahmen aus dem Kleidermarkt 2025 wurden anäßlich des 45. Jubiläums an das Frauenhaus gespendet.
Birgit Meyer-Thaut, Präsidentin SI-Club Lüneburg überreicht den symbolischen Check an Mira Lambertz, Vorstandsmitglied des Vereins Frauen helfen Frauen
„45 Jahre Frauenhaus, wir feiern das natürlich. Nicht, dass es uns notwendigerweise immer noch gibt, sondern die Solidarität mit dem gesamten Thema, die Solidarität aller Unterstützerinnen und eben auch die gute Zusammenarbeit in Stadt und Landkreis Lüneburg“, sagte Mira Lambertz, Vorstandsmitglied des Vereins Frauen helfen Frauen, als sie die Spende unseres Clubs entgegennahm.
„Wir haben beim Kleidermarkt wieder Geld eingenommen, indem wir Frauenkleidung verkauft haben. Und das Geld wollen wir Frauen helfen Frauen, beziehungsweise dem Frauenhaus zugutekommen lassen“, freute sich unsere Clubpräsidentin Birgit Meyer-Thaut bei der Übergabe:
Pionierarbeit seit 1980
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1980 bietet das Frauenhaus Lüneburg Schutz, Beratung und neue Perspektiven für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Was damals in einer kleinen Wohnung mit Matratze im Hinterhof begann, ist heute ein unverzichtbarer Schutzraum in Stadt und Landkreis Lüneburg.
„Die Frauen damals haben wahre Pionierarbeit in Lüneburg geleistet“, sagt Mira Lambertz. Der Verein Frauen helfen Frauen ging aus der Frauenbewegung der 1970er-Jahre hervor. 1979 berichtete die Lüneburger Landeszeitung über die Initiative:„Ein handgeschriebener Zettel ‚Frauen helfen Frauen‘ prangt draußen an der Tür im Erdgeschoß des Altbaus Am Springintgut 20 — unauffällig und unkompliziert, wie es bislang auch dem ‚Wesen‘ dieser in Lüneburg neuartigen Initiative entspricht.“
Schutz und Beratung – damals wie heute
Heute verfügt das Frauenhaus über zwölf Plätze, die fast immer belegt sind. Frauen und ihre Kinder finden dort Sicherheit, Beratung und Unterstützung, unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion. Ein Notruf ist Tag und Nacht erreichbar: (04131) 6 17 33.
Auch die Beratungsstelle des Vereins bietet kostenlose und unbürokratische Hilfe. „Hier können sich Frauen anonym von unseren Mitarbeiterinnen unterstützen lassen“, so Wiebke Böke vom Verein.
Mit Projekten wie „Second Stage“, einem Wohnprojekt für Frauen, die nicht mehr auf den umfassenden Schutz eines Frauenhauses angewiesen sind, wurde die Arbeit in den letzten Jahren erweitert. Dort können Betroffene mit ihren Kindern eigenständig leben und werden zugleich weiter begleitet.
Nahezu jeden Tag wird eine Frau von einem Mann getötet
Der Platzbedarf bleibt dennoch groß. Fast jeden Tag wurde 2023 laut Bundesinnenmisnisterium in Deutschland eine Frau durch einen Mann aus ihrem Umfeld getötet. Ebenfalls in 2023 waren laut Bundeskriminalamt über 133.000 Frauen von Gewalt in Partnerschaften betroffen.
Um mehr Schutz bieten zu können, ist der Bau eines neuen Frauenschutzzentrums in Lüneburg geplant – unterstützt von Stadt und Landkreis sowie durch die Marianne-Bock-Stiftung.
Neben dem Verein Frauen helfen Frauen unterstützt auch der 1997 gegründete Förderverein Frauenhaus Lüneburg Betroffene schnell und unbürokratisch – etwa bei Freizeitaktivitäten, Schulmaterial oder Rechtsanwaltskosten.
Kontakt & Hilfe
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich bitte an:
Frauenhaus Lüneburg
Beratungsstelle Frauen helfen Frauen
Weitere Informationen finden Sie unter: www.frauenhaus-lueneburg.de