Bereits seit 2008 verleiht Soroptimist International Deutschland (SID) alle zwei Jahre den Soroptimist Deutschland Preis. Damit würdigt die Organisation Personen oder Personenvereinigungen, die sich z.B. für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen und technischen Berufen, für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder für das gegenseitige Verständnis zwischen Männern und Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung einsetzen. Die Jury besteht aus sechs Soroptimistinnen und zwei externen Expertinnen. Im Jahr erhielt die von Claudia Kessler gegründete Stiftung "Erste deutsche Astronautin" den Preis für die Förderung von Frauen in technologischen Berufen, speziell in der Raumfahrt.
Die Preisträger des Jahres 2021 "verkörpern das, was wir unter zukunftsorientiertem Engagement für die gesellschftliche Gleichstellung aller Geschlechter verstehen", erklärte SID-Präsidentin und Jurymitglied Dr. Renate Tewaag.
Maria Furtwängler, Mitinitiatorin der Stiftung MaLisa sagte:"Wir setzen uns dafür ein, dass die Rollenbilder, die uns tagtäglich vermittelt werden, Vorstellungsräume eröffnen statt verschließen. Das ist eine wichtige Vorbedingung für gesellschaftlichen Fortschritt." Das Preisgeld soll in einen der aktuellen Schwerpunkte der Stiftung einfließen: eine Studie zur Darstellung von Gewalt gegen Frauen in audiovisuellen Medien. "Die Darstellung von Rollenbildern in den Medien hat -gerade unter jüngeren Frauen- extreme Auswirkungen auf die Vorstellungen der Realität. Hier entgegenzuwirken, erachten wir als eine dringliche Aufgabe", erklärte Dr. Renate Tewaag die Entscheidung für die MeLisa Stiftung.
Unter dem Motto Wenn Du weißt, wer Du bist und was Du kannst, kann Dich nichts mehr aufhalten unterstützt die Organisation #SheDoesFuture Mädchen und junge Frauen dabei, Selbstzweifeln entgegenzuwirken, eigene Talente zu erkennen uns sich mit Vorbildern, Mentorinnen und Mentoren zu vernetzen, die sie auf dem Weg in die eigene berufliche Zukunft begleiten. "Empowerment" im Sinne der Organisation bedeutet dabei: Information, Motivation und Begleitung in Form von außerschulischer Bildung sowohl online als auch offline. "Die Corona-Pandemie macht den wunderbaren Einsatz von #SheDoesFuture nochmals wertvoll. Wir müssen aufpassen, dass Mädchen und Frauen nicht zu den großen Verliererinnen der Pandemie werden", erläutert Dr. Renate Tewaag die Entscheidung für die Organisation #SheDoesFuture.
Am 18. März „feiern“ wir den „Equal Pay Day“ (EPD) – ein Tag, den wir feiern müssen. Denn wahrlich würden wir auf diesen wenig erfreulichen Tag lieber verzichten. Er markiert nämlich den Zeitpunkt, ab dem Frauen in Deutschland statistisch gesehen Geld für ihre geleistete Arbeit verdienen. An den bisherigen 77 Tagen des Jahres 2019 wurden – so die Statistik – lediglich Männer entlohnt.
Aus der Stellungnahme von Gabriele Zorn, Präsidentin Soroptimist International Deutschland:
"Der sogenannte Gender Pay Gap beträgt in Deutschland, wie bereits erwähnt, unbereinigt 21 Prozent (EU-Durchschnitt: 16 Prozent). Laut Statistischem Bundesamt stehen dem durchschnittlichen Stundenbruttoverdienst der Männer von 21 Euro ein Wert von 16,59 Euro bei Frauen gegenüber. Sicherlich gibt es strukturelle Gründe und Erklärungen, die dieses Ungleichgewicht herbeiführen. Bevor ich auf diese eingehe, möchte ich Ihnen jedoch den bereinigten Gender Pay Gap näherbringen. Hier werden genau diese unterschiedlichen Gegebenheiten von Männern und Frauen herausgerechnet. Das Ergebnis: Frauen verdienen bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Qualifikation immer noch sechs Prozent weniger. Für diese Zahl gibt es keine Erklärungen, keine Rechtfertigungen. In meinen Augen ist das blamabel für ein Land, das fortschrittlich und modern sein möchte.
Festgefahrene Strukturen müssen aufgebrochen werden"
Projekte von SID
„Soroptimistinnen stehen ohne Einschränkung für Demokratie, Menschenrechte, Frauenrechte, Kinderechte und Vielfalt“ sagt Barbara Kohl, Präsidentin SI Deutschland. SI Deutschland mit seinen über 6000 Mitgliedern bundesweit bringt sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein in Präventionsarbeit und Deradikalisierung. Um die nachhaltige Wirkung dieser Arbeit zu verstärken, fordert SI Deutschland
• die Debattenkultur an aktuellen Themen zu trainieren mit dem Ziel, autonomes Denken zu entwickeln
• in den Schulen politische Bildung und Ethikunterricht möglichst als Pflichtfächer einzurichten
• Pädagogen so auszubilden, dass sie mit dem Phänomen der ideologischen Verführung und Radikalisierung umgehen und gegensteuern können
• die digitale Aufklärung über Gefahren des Radikalismus außerhalb der Schulen zu unterstützen. Kinder und Jugendliche sollen über das Internet erreicht, ihre Vorbilder wie Musiker, Sportler, Comedians und Kabarettisten eingebunden werden.
„Wir wollen allen jungen Menschen vermitteln, dass sie zu dieser Gesellschaft und in diesen Staat gehören. Sie sollen sich für demokratische Werte und Normen begeistern. Es ist uns wichtig, dass politische Kräfte dieses Anliegen so entschieden vertreten, wie wir das tun.“ Barbara Kohl, Präsidentin SI Deutschland