Unter der Überschrift „Einfach anziehen(d)!“ veranstaltet der Lüneburger Club von Soroptimist International, dem weltweit größten Serviceclub berufstätiger Frauen, jährlich seinen schon traditionellen Benefiz-Kleidermarkt. Die Erlöse werden seit je her für wohltätige Zwecke in der Region Lüneburg gespendet. In diesem Jahr geht der Gewinn sowie eine Aufstockung des Betrags auf 4.500 Euro an die Stiftung Hof Schlüter in Lüneburg, die seit vielen Jahren Bedürftige in der Ukraine unterstützt.
André Novotny vom Hof Schlüter dazu: „Wir sind gerade dabei, das onkologische Krankenhaus von Bila Zerkwa verstärkt zu unterstützen. Durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und radonhaltigem Grundwasser in Bila Zerkwa gibt es eine sehr hohe Krebsrate in der Stadt. Die Mitarbeiter*innen des Krankenhauses leisten unglaublich gute Arbeit unter erschwerten Bedingungen. Wir möchten hier mit der Anschaffung von medizinischen Geräten, Krankenhausbetten und Fahrzeugen weiter unterstützen. Die Spendengelder würden wir nun nutzen wollen, dem Krankenhaus den Wunsch nach einem behindertengerechten Bus mit neun Sitzen zu erfüllen.“
Petra Brockmann, Präsidentin von SI Club Lüneburg: „Wir verfolgen die wertvolle Arbeit des Hof Schlüter schon seit vielen Jahren und haben die Stiftung bisher nur mit Sachspenden unterstützt. Durch den ersten Kleidermarkt nach der Pandemie-Pause ist es uns jetzt möglich auch eine größere monetäre Spende überreichen zu können. Der Krieg trifft wie immer die Schwächsten der Gesellschaft besonders hart: Kranke, Alte, Frauen und Kinder. Wir freuen uns, dass es in Lüneburg eine so etablierte Stiftung gibt, bei der wir die Spende in besten Händen wissen.“
Der Bus ist am 17.11.22 auf den Weg nach Bila Zerkwa gebracht worden. Dort wird er an das onkologische Krankenhaus übergeben, das diesen Bus dringend für den Transport krebskranker Patienten benötigt, die dort in ambulanter Behandlung sind.
In Kooperation mit der Hubert & Renate Schwarz Stiftung unterstützten wir das Massai-College in Arusha/Tansania. Zum einen wurde die Ausstattung der Bibliothek gefördert, zum anderen eine dreijährige Patenschaft (ab 2018) für eine Studentin übernommen. Stella Samwel Alfayo (*1998) studierte seit Oktober 2017 am Massai College Business Administration und schloss das Studium im Juni 2020 erfolgreich ab..
Der Staat Tansania erteilte 2015 die Genehmigung für das College, in dem nun in dreijähriger Ausbildung die jungen Massai zur Hochschulzulassung geführt werden. Vor allem für die Mädchen ist es die große Chance durch die Bildungseinrichtung vor der Zwangsverheiratung bewahrt zu werden.
Weitere Informationen zum College hier.
Im Juli fand in Kuala Lumpur die 21. SI World Convention statt. Mehr als 1.000 Soroptimistinnen aus aller Welt kamen zusammen und sprachen über ihre gemeinsamen Visionen für eine gerechte und faire, für eine friedliche und offene, für eine gleichberechtigte und solidarische Weltgemeinschaft, in der die Stellung der Frau weiter gestärkt wird.
Gerade aufgrund der Größe unserer Organisation ist dieses vierjährlich stattfindende Treffen von großer Bedeutung: Der weltweite Austausch über die Probleme und Herausforderungen, aber auch über das Engagement anderer Clubs aus Afrika, Asien oder Amerika liefert uns interessante Einblicke in deren Arbeit. Genauso konnten wir unseren Erfahrungsschatz mit vielen Soroptimistinnen teilen.
„Soroptimists Enable a Sustainable World: Global Connections, Empowered Women“ lautete der diesjährige Titel der Convention. Bei zahlreichen Workshops und vielen tollen Reden drehte sich also alles um Nachhaltigkeit. Ob im Bereich des Klimaschutzes, des Wirtschaftens oder im Engagement für die Gleichstellung der Geschlechter – Nachhaltigkeit muss in allen Bereichen unseres gesellschaftlichen und politischen Lebens noch stärker integriert werden.
Über die Fachbeiträge hinaus ist die Convention natürlich ein passender Event, um unser globales Netzwerk weiter zu intensivieren, es auszubauen, Freundschaften zu pflegen und neue zu knüpfen. Auch viele unserer Schwestern von den SI Deutschland Clubs waren vor Ort und haben tolle Erfahrungen mit nach Hause gebracht.
Hier können Sie noch mehr darüber lesen.
SI hat viele Sitze in internationalen Gremien, unter anderem bei der UN.
Um dieses Amt auszuüben reisten 90 Soroptimistinnen, sechs davon aus Deutschland, nach New York, um an der CSW, der jährlichen Sitzung der
Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen teilzunehmen. Das Hauptthema der Sitzung war: Women’s economic empowerment in the changing
world of work. Die wirtschaftliche Stärkung der Frau in der sich wandelnden Arbeitswelt, in der Tat in Zeiten von Big Data ein drängendes Thema.
Der Bericht von der 14-tägigen Sitzung vermittelt einen guten Einblick in die Arbeit. Er kann hier gelesen/heruntergeladen werden.
Eine Übersicht der Aktivitäten in Form einer Präsentation gibt es hier.
Nov. 2017
Über 300.000 Euro haben die deutschen Soroptimistinnen seit 2015 für eine Schule für syrische Flüchtlingskinder in der Türkei gestiftet. Aufgebaut hat die Schule die Welthungerhilfe gemeinsam mit türkischen Partnern vor Ort. Magdalena Erkens hat die Schule in Mardin an der türkisch-syrischen Grenze 2015 besucht und berichtet: „Seit Januar 2015 werden dort 375 syrische Mädchen und Jungen in gemischten Klassen unterrichtet, geprüft und benotet. Alles auf Arabisch und nach syrischem Lehrplan, denn Syrien hatte vor dem Krieg ein hochqualifiziertes Bildungswesen.“ Auch die 21 Lehrer stammen aus Syrien, die meisten sind vor dem IS geflohen. Zwei Lehrer stammen aus der Türkei, sie geben Türkisch-Unterricht. „Das ist wichtig und hilft bei der Integration, denn die meisten Flüchtlingskinder werden wohl lange in der Türkei leben.“ Angesichts von über 13.000 Kindern, die allein in den Flüchtlingslagern an der türkisch-syrischen Grenze ausharren müssen, ist das Projekt erst ein kleiner Anfang. Die SID-Präsidentin will sich dafür einsetzen, den Schulunterricht in Mardin auf Dauer zu sichern.
Neuigkeiten:
Das Projekt der Schulen an der türkisch- syrischen Grenze, das zusammen mit der Welthungerhilfe durchgeführt und von SI unterstützt wurde, musste beendet werden. Der türkische Staatspräsident hat entschieden, Projekte ausländischer Organisationen in Eigenregie zu übernehmen. Die gute Nachricht: die WHH hat uns wissen lassen, dass sie in Kürze ein Nachfolgeprojekt vorschlagen wird, das sie gerne wieder mit SI betreiben möchte. Es handelt sich angabegemäß um die Einrichtung mobiler Schulen in Syrien und dem Nord-Irak.
weitere Informationen zum Projekt unter: